Nach dem du unseren kompletten Ratgeber zum Unternehmenskauf gelesen hast, sitzt du in deinem Büro und fragst dich: “Was ist dieses Unternehmen eigentlich im Detail wert?” Diese Frage zum Unternehmen bewerten beschäftigt mich seit über zehn Jahren als M&A-Berater – und ich höre sie fast täglich von Unternehmern wie dir.
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Hier ist die unbequeme Wahrheit: Die meisten Unternehmer machen Unternehmen bewerten viel komplizierter als nötig. Und das kostet sie am Ende richtig Geld.
Lass mich dir zeigen, wie du dein Unternehmen bewerten kannst – schnell und präzise. Ohne teure Gutachter, ohne komplizierte Excel-Formeln. Nur das, was beim Unternehmen bewerten in der Praxis wirklich funktioniert.
Warum sollte dich das interessieren? Weil eine falsche Bewertung dich Millionen kosten kann. Bewertest du zu hoch, überzahlst du und deine Rendite ist im Eimer. Bewertest du zu niedrig, verlierst du lukrative Deals.
💡 Hier eine Zahl, die dich überraschen wird: 70% aller Unternehmensbewertungen entstehen für Käufe und Verkäufe. 15% für Gesellschafterwechsel, 10% für Nachfolgeplanung und nur 5% für Finanzierungsrunden. Du siehst: Bewertung ist meist der erste Schritt zu großen Veränderungen in Form von Übernahmen.
Was ist Unternehmensbewertung eigentlich?
Stell dir vor, du willst dein Auto verkaufen. Du schaust auf mobile.de, was ähnliche Autos kosten, berücksichtigst Kilometer, Zustand und Ausstattung. Bei Unternehmen ist es ähnlich – nur komplexer.
Eine Unternehmensbewertung ermittelt den wirtschaftlichen Wert eins Business zu einem bestimmten Zeitpunkt. Aber hier der Haken: Anders als bei Immobilien gibt es bei Verkaufsprozessen keinen objektiven Marktwert. Es ist immer eine fundierte Schätzung basierend auf Annahmen über die Zukunft. Und hinein spielen Faktoren wie Synergien und Potentiale.
Lass mich mit dem größten Mythos aufräumen: Es gibt nicht die eine richtige Bewertung. Aber es gibt bewährte Methoden, die zu realistischen Ergebnissen in Form von Bandbreiten führen.
Warum gehen Bewertungen so oft schief?
Hier eine Geschichte aus meiner Praxis: Vor zwei Jahren kam ein Unternehmer zu mir. Er wollte sein Software-Unternehmen verkaufen und hatte bereits ein “Gutachten” für 3,2 Millionen Euro.
Ich schaute mir die Zahlen an und dachte: “Das kann nicht stimmen.” Meine Analyse ergab 1,8 bis 2,2 Millionen Euro. Der Unterschied? Das erste Gutachten rechnete mit völlig unrealistischen Wachstumsraten und ignorierte offensichtliche Marktrisiken.
Weißt du, was passiert ist? Das Unternehmen verkaufte schließlich für 1,9 Millionen Euro – genau in der Bewertungsbandbreite. Eine realistische Bewertung von Anfang an hätte allen Beteiligten Monate frustrierender Verhandlungen erspart.
⚠️ Die 5 teuersten Bewertungsfehler (und wie du sie vermeidest)
Du willst nicht dieselben Fehler machen wie die meisten? Dann achte auf diese Fallen:
- Du wählst die falsche Methode: DCF-Bewertung für einen Handwerksbetrieb ist wie ein Sportwagen im Stau – theoretisch toll, praktisch nutzlos
- Du bereinigst das EBITDA nicht: Das kann 30-40% Unterschied im Wert ausmachen
- Emotionalität: Sein/Ihr “Lebenswerk” ist für ihn 50-100% mehr wert als du denkst (emotionale Überschätzung)
- Du bist zu optimistisch: “Nächstes Jahr sind Wachstumsraten von 200% möglich” – kommt dir bekannt vor?
- Du ignorierst Markttrends: Druckereien sind heute weniger wert als 2015, egal wie gut sie laufen
Der erste große Fehler passiert, wenn Emotionen die Ratio übernehmen. Aber der Markt interessiert sich nicht für deine emotionale Bindung.
Der zweite Killer-Fehler: die falsche Methode für den Zweck. Eine DCF-Bewertung für einen traditionellen Handwerksbetrieb macht genauso wenig Sinn wie ein Asset-Ansatz für ein wachstumsstarkes Tech-Startup.
Unternehmen bewerten: Die 5 bewährtesten Methoden
Nach über zehn Jahren und hunderten Bewertungen haben sich fünf Methoden als zuverlässig erwiesen. Aber hier ist der Trick: Jede Methode hat ihren Sweet Spot. Die Kunst liegt darin, die richtige für das Unternehmen zu wählen.
Bewertungsmethode | Wann du sie nutzt | Zeitaufwand | Wie genau ist sie? | Wie komplex? |
---|---|---|---|---|
EBITDA-Multiple | Standard für laufende Geschäfte | 1-2 Tage | Sehr genau | Einfach |
DCF | Wachstumsunternehmen mit planbaren Zahlen | 3-5 Tage | Mittel genau | Komplex |
Substanzwert | Asset-schwere Betriebe | 2-3 Tage | Sehr genau | Mittel |
Vergleichswert | Wenn viele ähnliche Deals bekannt sind | 1-2 Tage | Mittel genau | Einfach |
Ertragswert | Für Steuer und Erbschaft | 2-3 Tage | Sehr genau | Mittel |
EBITDA-Multiple: So kannst du Unternehmen bewerten wie die Profis
Wenn du nur eine Bewertungsmethode lernen könntest, wäre das die EBITDA-Multiple Methode. Warum? Sie ist schnell, nachvollziehbar und basiert auf echten Marktdaten. Weitere Marktdaten findest du bei Finance Magazin.
Die Bewertungsformel, die jeder Unternehmer kennen muss
Unternehmenswert = Bereinigtes EBITDA × Branchenmultiple
Beispiel aus der Praxis: Du schaust dir eine IT-Beratung mit 300.000€ EBITDA an. Der Branchenmultiple liegt bei 5,5. Das Unternehmen ist etwa 1,65 Millionen Euro wert.
Klingt zu einfach? Ist es aber nicht. Der Teufel steckt im Detail – vor allem beim “bereinigten” EBITDA.
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Du kennst jetzt die Formel – aber wie hoch ist dein Branchenmultiple genau? Unser professioneller Bewertungsrechner nutzt aktuelle DUB-Marktdaten und berücksichtigt über 50 Bewertungsfaktoren.
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Lass uns schauen, welche Multiples aktuell in verschiedenen Branchen gezahlt werden. Diese Zahlen basieren auf echten DUB-Marktdaten von 2024/2025:
Deine Branche | Was du erwarten kannst | Durchschnitt | Warum so viel/wenig? | Typisches Beispiel |
---|---|---|---|---|
Software/SaaS | 8-15x EBITDA | 11,5x | Skaliert ohne Grenzen | Abo-Software |
E-Commerce | 4-8x EBITDA | 6x | Digital, aber umkämpft | Online-Shops |
Beratung | 3-7x EBITDA | 5x | Hohe Margen, aber personalabhängig | Steuerberater |
Handel | 2-5x EBITDA | 3,5x | Stabile Erträge, niedrige Margen | Großhändler |
Produktion | 3-6x EBITDA | 4,5x | Asset-intensiv, aber defensive | Maschinenbau |
Handwerk | 2-4x EBITDA | 3x | Lokal begrenzt | Elektrobetrieb |
EBITDA bereinigen: Wo die meisten Millionen verloren gehen
Hier passieren die teuersten Fehler. Du nimmst das EBITDA aus der Gewinn- und Verlustrechnung und denkst: “Fertig.” Falsch! Das EBITDA muss bereinigt werden, sonst ist deine Bewertung wertlos.
Deine EBITDA-Bereinigung Checkliste (Punkt für Punkt)
Was du zum EBITDA dazurechnen musst (+):
- Gehalt auf Marktlevel bringen (80.000-150.000€ für Geschäftsführer)
- Private Ausgaben rausrechnen (das Familienauto über die Firma)
- Einmalige Kosten eliminieren (Corona-Hilfen, einmalige Rechtsstreitigkeiten)
Was du abziehen musst (-):
- Einmalige Glückstreffer (Immobilienverkauf, einmalige Subventionen)
- Nicht-operative Erträge (Mieteinnahmen von vermieteten Büros)
- Übertriebene Inhabergehälter
- Sonstige Einmaleffekte
Das Ziel: Ein EBITDA, das zeigt, was das Unternehmen Jahr für Jahr wirklich erwirtschaftet und kein “steueroptimiertes” Ergebnis.
Aber Achtung: Nicht jedes Unternehmen bekommt den Branchendurchschnitt. Eine diversifizierte Kundenbasis (kein Kunde über 15% Umsatz), wiederkehrende Umsätze, eine starke Marktposition und moderne IT-Systeme können deinen Wert um 20-50% steigern.
Umgekehrt drücken hohe Kundenkonzentration, starke Inhaberabhängigkeit oder veraltete Technologie den Wert um 20-40%.
DCF: Unternehmen bewerten mit Zukunftsfocus
Die DCF-Methode (Discounted Cash Flow) ist theoretisch die sauberste Bewertungsmethode. Sie fragt: “Was sind alle zukünftigen Gewinne heute wert?”
Klingt logisch? Ist es auch. Funktioniert es immer? Definitiv nicht.
DCF funktioniert am besten, wenn du ein Wachstumsunternehmen mit halbwegs planbaren Cashflows hast. Zum Beispiel Software-Unternehmen, E-Commerce mit wiederkehrenden Kunden oder Unternehmen mit langfristigen Verträgen.
Das Problem: Kleine Änderungen in den Annahmen führen zu drastisch unterschiedlichen Ergebnissen. Änderst du den Diskontierungszinssatz um nur 1%, kann sich dein Unternehmenswert um 20% verändern.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Bei einem E-Commerce-Unternehmen schwankte der DCF-Wert zwischen 800.000 Euro (konservative Annahmen) und 2,4 Millionen Euro (optimistische Annahmen). Das EBITDA-Multiple lag stabil bei 1,2 Millionen Euro.
Was glaubst du, welcher Wert näher an der Realität war?
Substanzwert: Wenn die Assets zählen
Das Substanzwertverfahren fragt: “Was sind die Vermögensgegenstände wert?” Es eignet sich besonders für Unternehmen mit wertvollen physischen Assets.
Du nutzt es hauptsächlich bei Immobilienunternehmen, Produktionsbetrieben mit teuren Maschinen, Unternehmen mit großen Lagerbeständen oder Holdings mit Beteiligungsportfolios.
Die Frage ist: Was würde es kosten, das Unternehmen heute neu aufzubauen (Reproduktionswert)? Oder: Was würdest du beim Verkauf aller Assets erlösen (Liquidationswert)?
Der Liquidationswert liegt meist 30-50% unter dem Reproduktionswert. Warum? Weil Käufer wissen, dass du unter Druck verkaufst.
Vergleichswert: Was andere bezahlt haben
Diese Methode nutzt Transaktionspreise ähnlicher Unternehmen. Einfach gesagt: Du schaust, was andere für vergleichbare Unternehmen bezahlt haben.
Das Problem: Wirklich vergleichbare Unternehmen zu finden ist schwerer als du denkst. Ähnliche Branche reicht nicht. Du brauchst ähnliche Größe, geografischen Markt, Wachstumsprofil und Profitabilität.
Außerdem: Kleinere Unternehmen handeln meist mit niedrigeren Multiples als größere. Nicht-börsennotierte Unternehmen erzielen 20-30% niedrigere Bewertungen als börsennotierte.
Ertragswert: Der deutsche Klassiker
Das Ertragswertverfahren ist in Deutschland traditionell stark und wird oft bei steuerlichen Bewertungen verwendet. Es kapitalisiert die nachhaltig erzielbaren Erträge mit einem risikoangepassten Zinssatz.
Die Formel: Ertragswert = nachhaltiger Ertrag ÷ Kapitalisierungszinssatz
Ein Unternehmen mit 200.000 Euro nachhaltigen Jahresertrag und 10% Kapitalisierungszinssatz hat einen Ertragswert von 2 Millionen Euro.
Daneben schreibt das Bewertungsgesetz (BewG) das Vorgehen zum vereinfachten Ertragswertverfahren vor.
Unternehmen bewerten: Dein Schritt-für-Schritt Plan
Du willst dein Unternehmen selbst bewerten? Hier ist dein praktischer Fahrplan:
📋 Deine 7-Schritte-Bewertung (so machst du es richtig)
- Zweck klären (1 Tag)
Warum bewertest du? Verkauf, Nachfolge, Finanzierung? Für wen ist die Bewertung? Bank, Investor, Familie? Das bestimmt die Methode. Die KfW Förderbank bietet zum Beispiel spezielle Programme zur Unternehmensnachfolge. - Daten sammeln (3-5 Tage)
Jahresabschlüsse der letzten 3-5 Jahre, aktuelle BWAs, alle wichtigen Verträge mit Kunden und Lieferanten, Marktanalysen der Branche. - Zahlen analysieren (2-3 Tage)
EBITDA richtig bereinigen, Kennzahlen-Entwicklung verstehen, Liquidität und Verschuldung bewerten. - Markt verstehen (2-3 Tage)
Wie groß ist der Markt? Wie stark ist die Konkurrenz? Wo steht die Branche in 5 Jahren? - Bewerten (1-2 Tage)
EBITDA-Multiple als Basis nehmen, um Bandbreite herzuleiten, mit DCF oder anderen Methoden ggf. plausibilisieren. - Realitätscheck (1 Tag)
Ergebnisse der verschiedenen Methoden vergleichen, Sensitivitätsanalyse machen, eine Bewertungsbandbreite statt eines Punktwertes bilden. - Dokumentieren (1-2 Tage)
Alles sauber dokumentieren mit Executive Summary, detaillierter Herleitung und Handlungsempfehlungen.
Dein Zeitaufwand insgesamt: 5-17 Tage für eine professionelle Bewertung
Was kostet eine professionelle Bewertung?
Du fragst dich, ob du es selbst machen oder einen Profi beauftragen sollst? Hier die Kosten im Überblick:
Wie groß ist dein Unternehmen? | Jahresumsatz | Einfache Bewertung | Komplexe Bewertung | Wofür typisch? |
---|---|---|---|---|
Kleinunternehmen | < 1 Mio. € | 2.500 – 5.000 € | 5.000 – 10.000 € | Nachfolge, Verkauf |
Kleiner Mittelstand | 1-10 Mio. € | 5.000 – 15.000 € | 10.000 – 25.000 € | M&A, Gesellschafterwechsel |
Großer Mittelstand | 10-50 Mio. € | 15.000 – 30.000 € | 25.000 – 50.000 € | Strategische Deals |
Großunternehmen | > 50 Mio. € | 30.000+ € | 50.000+ € | IPO, große M&A |
Meine Empfehlung: Für erste Einschätzungen kannst du es selbst machen. Für wichtige Entscheidungen (Verkauf, Nachfolge, Finanzierung) solltest du einen erfahrenen Bewerter hinzuziehen.
Branchenspezifische Tipps beim Unternehmen bewerten
Hier wird es spannend: Jede Branche hat ihre eigenen Bewertungslogiken. Nach über zehn Jahren kenne ich die wichtigsten Geheimnisse:
Deine Branche | Darauf schauen Käufer wirklich | Weitere wichtige Kennzahlen | Typische Bewertung | Worauf du achten musst |
---|---|---|---|---|
SaaS/Software | ARR (Jährliche Abo-Umsätze) | Churn Rate, Kundenakquise-Kosten | 5-15x ARR | Wiederkehrende Umsätze sind Gold wert |
E-Commerce | GMV (Gesamtes Handelsvolumen) | Conversion Rate, Warenkorb-Wert | 1-3x Umsatz | Traffic-Quellen diversifizieren |
Beratung | Auslastungsgrad deiner Berater | Stundensatz, Kundentreue | 3-7x EBITDA | Nicht zu abhängig von dir werden |
Handel | Wie schnell drehst du Lager um? | Bruttomargen, Lieferantenpower | 2-5x EBITDA | Working Capital im Griff behalten |
Produktion | Kapazitätsauslastung | Return on Capital, Maschinenwerte | 3-6x EBITDA | Hohe Fixkosten sind ein Risiko |
Software-Unternehmen bewerten: Die Tech-Geheimnisse
Software-Unternehmen sind die Lieblinge der Bewertung. Warum? Sie skalieren ohne Grenzen, haben wiederkehrende Umsätze und hohe Margen.
SaaS-Unternehmen werden oft nach ARR (Annual Recurring Revenue) bewertet. Die Multiples liegen zwischen 5x und 15x ARR, je nach Wachstum und Churn-Rate.
Ein Beispiel: Eine SaaS-Plattform mit 500.000 Euro ARR, dreißig Prozent Wachstum und fünf Prozent Churn-Rate würde ich demnach mit 8-10x ARR bewerten – also 4-5 Millionen Euro.
Die wichtigsten KPIs: Monthly Recurring Revenue (MRR), Customer Acquisition Cost (CAC) vs. Customer Lifetime Value (CLV), Churn Rate und Net Revenue Retention.
E-Commerce: Volatil aber wertvoll
Online-Shops haben oft schwankende Cashflows und hohe Abhängigkeiten von Marketing-Kanälen. Organischer Traffic (SEO) ist viel wertvoller als bezahlte Werbung.
Für Skalierung brauchst du Bruttomargen über 50%. Eigenmarken sind wertvoller als der Wiederverkauf fremder Produkte. Mehrere Verkaufskanäle (eigener Shop + Amazon + stationär) erhöhen die Stabilität.
Produktion: Asset-schwer aber stabil
Produktionsunternehmen sind kapitalintensiv mit oft zyklischen Geschäften. Alter und Zustand der Anlagen, Technologiestandard und Kapazitätsauslastung bestimmen den Wert.
Bist du Spezialist oder Commodity-Anbieter? Verkaufst du an OEMs oder Endkunden? Wie weit reichen deine Aufträge? Das alles beeinflusst deine Bewertung massiv.
Die Psychologie hinter Bewertungen
Hier wird es interessant: Die meisten Bewertungsfehler entstehen nicht durch falsche Rechnung, sondern durch menschliche Psychologie.
Verkäufer überschätzen den Wert des eigenen Unternehmens um durchschnittlich 30-50%. Das “Lebenswerk” ist emotional mehr als nur ein Geschäft. Das ist normal, aber gefährlich für die Bewertung.
Als Käufer unterschätzt du oft aus Angst vor Fehlentscheidungen. Du suchst bevorzugt Informationen, die deine vorsichtige Einschätzung bestätigen.
Die Lösung: Mehrere Bewertungsmethoden parallel anwenden, externe Marktdaten zur Validierung nutzen und verschiedene Szenarien durchspielen.
Bewertungsfehler, die Millionen kosten
Ein Kunde wollte sein Beratungsunternehmen mit der DCF-Methode bewerten. Das Problem: Bei personalintensiven Dienstleistern sind langfristige Cashflow-Prognosen meist Kaffeesatzleserei. Die EBITDA-Multiple Methode hätte ein viel realistischeres Ergebnis geliefert.
Ein anderes Beispiel: Ein Maschinenbauer wies ein EBITDA von 800.000 Euro aus. Nach meiner Bereinigung blieben nur 520.000 Euro übrig. Das Inhabergehalt von 45.000 Euro war unrealistisch niedrig, private PKW-Leasingraten liefen über das Unternehmen, und einmalige Corona-Hilfen verfälschten das Bild.
Die Lehre: Wähle die Methode nach Branche, Unternehmensgröße und Bewertungszweck. EBITDA-Multiple für operative Geschäfte, DCF für planbare Wachstumsunternehmen, Substanzwert für asset-intensive Betriebe.
Wie du deinen Unternehmenswert steigerst
Eine gute Bewertung zeigt nicht nur den aktuellen Wert, sondern auch Potenziale zur Wertsteigerung.
Für Umsatzwachstum erschließt du neue Märkte, entwickelst Produktinnovationen mit höheren Margen, baust digitale Vertriebskanäle aus und optimierst Cross-Selling an Bestandskunden.
Die Profitabilität verbesserst du durch Automatisierung, Preisoptimierung und Lean Management. Outsource Nicht-Kernfunktionen und konzentriere dich auf das, was du am besten kannst.
Für eine stärkere Marktposition entwickelst du klare Alleinstellungsmerkmale, bindest Kunden durch Service-Excellence und baust Barrieren für Wettbewerber auf.
Risiken reduzierst du durch Kundendiversifikation (kein Kunde über 15% Umsatz), Lieferantendiversifikation und professionelle Compliance-Systeme.
💡 Das Millionen-Euro-Geheimnis: Digitalisierung und Prozessoptimierung können deinen Unternehmenswert oft um 20-50% steigern – und das innerhalb von 12-18 Monaten!
Was die Zukunft für Bewertungen bringt
Die Bewertungslandschaft ändert sich rasant. ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) beeinflussen zunehmend Unternehmenswerte. CO2-Fußabdruck, Mitarbeiterzufriedenheit und Transparenz werden zu bewertungsrelevanten Faktoren. Mehr zu ESG-Kriterien in der Bewertung erfährst du hier.
Neue Asset-Klassen entstehen: Kundendaten, Algorithmen und geistiges Eigentum werden zu bewertbaren Vermögenswerten. Der demografische Wandel schafft neue Herausforderungen bei der Nachfolgeplanung.
Dein nächster Schritt
Du hast jetzt das Handwerkszeug für eine professionelle Unternehmensbewertung. Die Kunst liegt darin, die richtigen Tools anzuwenden und emotionale Fallen zu vermeiden.
Als M&A-Berater mit über zehn Jahren Praxiserfahrung habe ich alle Höhen und Tiefen von Bewertungen miterlebt. Die Tools und Methoden in diesem Leitfaden basieren auf hunderten realen Bewertungen und echten Marktdaten – nicht auf Lehrbuch-Theorie.
Egal ob du kaufen, verkaufen oder einfach den aktuellen Wert wissen möchtest: Eine fundierte Bewertung ist die Basis für alle wichtigen Unternehmensentscheidungen.
Die entscheidende Frage ist nicht, ob dein Unternehmen wertvoll ist. Sondern: Wie viel ist es wirklich wert – und wie kannst du diesen Wert steigern?
Die Antwort hast du jetzt in der Hand.
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