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  • Unternehmen bewerten 2025: Was ist das Business wirklich wert?

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Nach dem du unseren kompletten Ratgeber zum Unternehmenskauf gelesen hast, sitzt du in deinem Büro und fragst dich: “Was ist dieses Unternehmen eigentlich im Detail wert?” Diese Frage zum Unternehmen bewerten beschäftigt mich seit über zehn Jahren als M&A-Berater – und ich höre sie fast täglich von Unternehmern wie dir.

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Hier ist die unbequeme Wahrheit: Die meisten Unternehmer machen Unternehmen bewerten viel komplizierter als nötig. Und das kostet sie am Ende richtig Geld.

Lass mich dir zeigen, wie du dein Unternehmen bewerten kannst – schnell und präzise. Ohne teure Gutachter, ohne komplizierte Excel-Formeln. Nur das, was beim Unternehmen bewerten in der Praxis wirklich funktioniert.

Warum sollte dich das interessieren? Weil eine falsche Bewertung dich Millionen kosten kann. Bewertest du zu hoch, überzahlst du und deine Rendite ist im Eimer. Bewertest du zu niedrig, verlierst du lukrative Deals.

💡 Hier eine Zahl, die dich überraschen wird: 70% aller Unternehmensbewertungen entstehen für Käufe und Verkäufe. 15% für Gesellschafterwechsel, 10% für Nachfolgeplanung und nur 5% für Finanzierungsrunden. Du siehst: Bewertung ist meist der erste Schritt zu großen Veränderungen in Form von Übernahmen.

Was ist Unternehmensbewertung eigentlich?

Stell dir vor, du willst dein Auto verkaufen. Du schaust auf mobile.de, was ähnliche Autos kosten, berücksichtigst Kilometer, Zustand und Ausstattung. Bei Unternehmen ist es ähnlich – nur komplexer.

Eine Unternehmensbewertung ermittelt den wirtschaftlichen Wert eins Business zu einem bestimmten Zeitpunkt. Aber hier der Haken: Anders als bei Immobilien gibt es bei Verkaufsprozessen keinen objektiven Marktwert. Es ist immer eine fundierte Schätzung basierend auf Annahmen über die Zukunft. Und hinein spielen Faktoren wie Synergien und Potentiale.

Lass mich mit dem größten Mythos aufräumen: Es gibt nicht die eine richtige Bewertung. Aber es gibt bewährte Methoden, die zu realistischen Ergebnissen in Form von Bandbreiten führen.

Warum gehen Bewertungen so oft schief?

Hier eine Geschichte aus meiner Praxis: Vor zwei Jahren kam ein Unternehmer zu mir. Er wollte sein Software-Unternehmen verkaufen und hatte bereits ein “Gutachten” für 3,2 Millionen Euro.

Ich schaute mir die Zahlen an und dachte: “Das kann nicht stimmen.” Meine Analyse ergab 1,8 bis 2,2 Millionen Euro. Der Unterschied? Das erste Gutachten rechnete mit völlig unrealistischen Wachstumsraten und ignorierte offensichtliche Marktrisiken.

Weißt du, was passiert ist? Das Unternehmen verkaufte schließlich für 1,9 Millionen Euro – genau in der Bewertungsbandbreite. Eine realistische Bewertung von Anfang an hätte allen Beteiligten Monate frustrierender Verhandlungen erspart.

⚠️ Die 5 teuersten Bewertungsfehler (und wie du sie vermeidest)

Du willst nicht dieselben Fehler machen wie die meisten? Dann achte auf diese Fallen:

  1. Du wählst die falsche Methode: DCF-Bewertung für einen Handwerksbetrieb ist wie ein Sportwagen im Stau – theoretisch toll, praktisch nutzlos
  2. Du bereinigst das EBITDA nicht: Das kann 30-40% Unterschied im Wert ausmachen
  3. Emotionalität: Sein/Ihr “Lebenswerk” ist für ihn 50-100% mehr wert als du denkst (emotionale Überschätzung)
  4. Du bist zu optimistisch: “Nächstes Jahr sind Wachstumsraten von 200% möglich” – kommt dir bekannt vor?
  5. Du ignorierst Markttrends: Druckereien sind heute weniger wert als 2015, egal wie gut sie laufen

Der erste große Fehler passiert, wenn Emotionen die Ratio übernehmen. Aber der Markt interessiert sich nicht für deine emotionale Bindung.

Der zweite Killer-Fehler: die falsche Methode für den Zweck. Eine DCF-Bewertung für einen traditionellen Handwerksbetrieb macht genauso wenig Sinn wie ein Asset-Ansatz für ein wachstumsstarkes Tech-Startup.

Unternehmen bewerten: Die 5 bewährtesten Methoden

Nach über zehn Jahren und hunderten Bewertungen haben sich fünf Methoden als zuverlässig erwiesen. Aber hier ist der Trick: Jede Methode hat ihren Sweet Spot. Die Kunst liegt darin, die richtige für das Unternehmen zu wählen.

BewertungsmethodeWann du sie nutztZeitaufwandWie genau ist sie?Wie komplex?
EBITDA-MultipleStandard für laufende Geschäfte1-2 TageSehr genauEinfach
DCFWachstumsunternehmen mit planbaren Zahlen3-5 TageMittel genauKomplex
SubstanzwertAsset-schwere Betriebe2-3 TageSehr genauMittel
VergleichswertWenn viele ähnliche Deals bekannt sind1-2 TageMittel genauEinfach
ErtragswertFür Steuer und Erbschaft2-3 TageSehr genauMittel

EBITDA-Multiple: So kannst du Unternehmen bewerten wie die Profis

Wenn du nur eine Bewertungsmethode lernen könntest, wäre das die EBITDA-Multiple Methode. Warum? Sie ist schnell, nachvollziehbar und basiert auf echten Marktdaten. Weitere Marktdaten findest du bei Finance Magazin.

Die Bewertungsformel, die jeder Unternehmer kennen muss

Unternehmenswert = Bereinigtes EBITDA × Branchenmultiple

Beispiel aus der Praxis: Du schaust dir eine IT-Beratung mit 300.000€ EBITDA an. Der Branchenmultiple liegt bei 5,5. Das Unternehmen ist etwa 1,65 Millionen Euro wert.

Klingt zu einfach? Ist es aber nicht. Der Teufel steckt im Detail – vor allem beim “bereinigten” EBITDA.

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Du kennst jetzt die Formel – aber wie hoch ist dein Branchenmultiple genau? Unser professioneller Bewertungsrechner nutzt aktuelle DUB-Marktdaten und berücksichtigt über 50 Bewertungsfaktoren.

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Lass uns schauen, welche Multiples aktuell in verschiedenen Branchen gezahlt werden. Diese Zahlen basieren auf echten DUB-Marktdaten von 2024/2025:

Deine BrancheWas du erwarten kannstDurchschnittWarum so viel/wenig?Typisches Beispiel
Software/SaaS8-15x EBITDA11,5xSkaliert ohne GrenzenAbo-Software
E-Commerce4-8x EBITDA6xDigital, aber umkämpftOnline-Shops
Beratung3-7x EBITDA5xHohe Margen, aber personalabhängigSteuerberater
Handel2-5x EBITDA3,5xStabile Erträge, niedrige MargenGroßhändler
Produktion3-6x EBITDA4,5xAsset-intensiv, aber defensiveMaschinenbau
Handwerk2-4x EBITDA3xLokal begrenztElektrobetrieb

EBITDA bereinigen: Wo die meisten Millionen verloren gehen

Hier passieren die teuersten Fehler. Du nimmst das EBITDA aus der Gewinn- und Verlustrechnung und denkst: “Fertig.” Falsch! Das EBITDA muss bereinigt werden, sonst ist deine Bewertung wertlos.

Deine EBITDA-Bereinigung Checkliste (Punkt für Punkt)

Was du zum EBITDA dazurechnen musst (+):

  • Gehalt auf Marktlevel bringen (80.000-150.000€ für Geschäftsführer)
  • Private Ausgaben rausrechnen (das Familienauto über die Firma)
  • Einmalige Kosten eliminieren (Corona-Hilfen, einmalige Rechtsstreitigkeiten)

Was du abziehen musst (-):

  • Einmalige Glückstreffer (Immobilienverkauf, einmalige Subventionen)
  • Nicht-operative Erträge (Mieteinnahmen von vermieteten Büros)
  • Übertriebene Inhabergehälter
  • Sonstige Einmaleffekte

Das Ziel: Ein EBITDA, das zeigt, was das Unternehmen Jahr für Jahr wirklich erwirtschaftet und kein “steueroptimiertes” Ergebnis.

Aber Achtung: Nicht jedes Unternehmen bekommt den Branchendurchschnitt. Eine diversifizierte Kundenbasis (kein Kunde über 15% Umsatz), wiederkehrende Umsätze, eine starke Marktposition und moderne IT-Systeme können deinen Wert um 20-50% steigern.

Umgekehrt drücken hohe Kundenkonzentration, starke Inhaberabhängigkeit oder veraltete Technologie den Wert um 20-40%.

DCF: Unternehmen bewerten mit Zukunftsfocus

Die DCF-Methode (Discounted Cash Flow) ist theoretisch die sauberste Bewertungsmethode. Sie fragt: “Was sind alle zukünftigen Gewinne heute wert?”

Klingt logisch? Ist es auch. Funktioniert es immer? Definitiv nicht.

DCF funktioniert am besten, wenn du ein Wachstumsunternehmen mit halbwegs planbaren Cashflows hast. Zum Beispiel Software-Unternehmen, E-Commerce mit wiederkehrenden Kunden oder Unternehmen mit langfristigen Verträgen.

Das Problem: Kleine Änderungen in den Annahmen führen zu drastisch unterschiedlichen Ergebnissen. Änderst du den Diskontierungszinssatz um nur 1%, kann sich dein Unternehmenswert um 20% verändern.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Bei einem E-Commerce-Unternehmen schwankte der DCF-Wert zwischen 800.000 Euro (konservative Annahmen) und 2,4 Millionen Euro (optimistische Annahmen). Das EBITDA-Multiple lag stabil bei 1,2 Millionen Euro.

Was glaubst du, welcher Wert näher an der Realität war?

Substanzwert: Wenn die Assets zählen

Das Substanzwertverfahren fragt: “Was sind die Vermögensgegenstände wert?” Es eignet sich besonders für Unternehmen mit wertvollen physischen Assets.

Du nutzt es hauptsächlich bei Immobilienunternehmen, Produktionsbetrieben mit teuren Maschinen, Unternehmen mit großen Lagerbeständen oder Holdings mit Beteiligungsportfolios.

Die Frage ist: Was würde es kosten, das Unternehmen heute neu aufzubauen (Reproduktionswert)? Oder: Was würdest du beim Verkauf aller Assets erlösen (Liquidationswert)?

Der Liquidationswert liegt meist 30-50% unter dem Reproduktionswert. Warum? Weil Käufer wissen, dass du unter Druck verkaufst.

Vergleichswert: Was andere bezahlt haben

Diese Methode nutzt Transaktionspreise ähnlicher Unternehmen. Einfach gesagt: Du schaust, was andere für vergleichbare Unternehmen bezahlt haben.

Das Problem: Wirklich vergleichbare Unternehmen zu finden ist schwerer als du denkst. Ähnliche Branche reicht nicht. Du brauchst ähnliche Größe, geografischen Markt, Wachstumsprofil und Profitabilität.

Außerdem: Kleinere Unternehmen handeln meist mit niedrigeren Multiples als größere. Nicht-börsennotierte Unternehmen erzielen 20-30% niedrigere Bewertungen als börsennotierte.

Ertragswert: Der deutsche Klassiker

Das Ertragswertverfahren ist in Deutschland traditionell stark und wird oft bei steuerlichen Bewertungen verwendet. Es kapitalisiert die nachhaltig erzielbaren Erträge mit einem risikoangepassten Zinssatz.

Die Formel: Ertragswert = nachhaltiger Ertrag ÷ Kapitalisierungszinssatz

Ein Unternehmen mit 200.000 Euro nachhaltigen Jahresertrag und 10% Kapitalisierungszinssatz hat einen Ertragswert von 2 Millionen Euro.

Daneben schreibt das Bewertungsgesetz (BewG) das Vorgehen zum vereinfachten Ertragswertverfahren vor.

Unternehmen bewerten: Dein Schritt-für-Schritt Plan

Du willst dein Unternehmen selbst bewerten? Hier ist dein praktischer Fahrplan:

📋 Deine 7-Schritte-Bewertung (so machst du es richtig)

  1. Zweck klären (1 Tag)
    Warum bewertest du? Verkauf, Nachfolge, Finanzierung? Für wen ist die Bewertung? Bank, Investor, Familie? Das bestimmt die Methode. Die KfW Förderbank bietet zum Beispiel spezielle Programme zur Unternehmensnachfolge.
  2. Daten sammeln (3-5 Tage)
    Jahresabschlüsse der letzten 3-5 Jahre, aktuelle BWAs, alle wichtigen Verträge mit Kunden und Lieferanten, Marktanalysen der Branche.
  3. Zahlen analysieren (2-3 Tage)
    EBITDA richtig bereinigen, Kennzahlen-Entwicklung verstehen, Liquidität und Verschuldung bewerten.
  4. Markt verstehen (2-3 Tage)
    Wie groß ist der Markt? Wie stark ist die Konkurrenz? Wo steht die Branche in 5 Jahren?
  5. Bewerten (1-2 Tage)
    EBITDA-Multiple als Basis nehmen, um Bandbreite herzuleiten, mit DCF oder anderen Methoden ggf. plausibilisieren.
  6. Realitätscheck (1 Tag)
    Ergebnisse der verschiedenen Methoden vergleichen, Sensitivitätsanalyse machen, eine Bewertungsbandbreite statt eines Punktwertes bilden.
  7. Dokumentieren (1-2 Tage)
    Alles sauber dokumentieren mit Executive Summary, detaillierter Herleitung und Handlungsempfehlungen.

Dein Zeitaufwand insgesamt: 5-17 Tage für eine professionelle Bewertung

Was kostet eine professionelle Bewertung?

Du fragst dich, ob du es selbst machen oder einen Profi beauftragen sollst? Hier die Kosten im Überblick:

Wie groß ist dein Unternehmen?JahresumsatzEinfache BewertungKomplexe BewertungWofür typisch?
Kleinunternehmen< 1 Mio. €2.500 – 5.000 €5.000 – 10.000 €Nachfolge, Verkauf
Kleiner Mittelstand1-10 Mio. €5.000 – 15.000 €10.000 – 25.000 €M&A, Gesellschafterwechsel
Großer Mittelstand10-50 Mio. €15.000 – 30.000 €25.000 – 50.000 €Strategische Deals
Großunternehmen> 50 Mio. €30.000+ €50.000+ €IPO, große M&A

Meine Empfehlung: Für erste Einschätzungen kannst du es selbst machen. Für wichtige Entscheidungen (Verkauf, Nachfolge, Finanzierung) solltest du einen erfahrenen Bewerter hinzuziehen.

Branchenspezifische Tipps beim Unternehmen bewerten

Hier wird es spannend: Jede Branche hat ihre eigenen Bewertungslogiken. Nach über zehn Jahren kenne ich die wichtigsten Geheimnisse:

Deine BrancheDarauf schauen Käufer wirklichWeitere wichtige KennzahlenTypische BewertungWorauf du achten musst
SaaS/SoftwareARR (Jährliche Abo-Umsätze)Churn Rate, Kundenakquise-Kosten5-15x ARRWiederkehrende Umsätze sind Gold wert
E-CommerceGMV (Gesamtes Handelsvolumen)Conversion Rate, Warenkorb-Wert1-3x UmsatzTraffic-Quellen diversifizieren
BeratungAuslastungsgrad deiner BeraterStundensatz, Kundentreue3-7x EBITDANicht zu abhängig von dir werden
HandelWie schnell drehst du Lager um?Bruttomargen, Lieferantenpower2-5x EBITDAWorking Capital im Griff behalten
ProduktionKapazitätsauslastungReturn on Capital, Maschinenwerte3-6x EBITDAHohe Fixkosten sind ein Risiko

Software-Unternehmen bewerten: Die Tech-Geheimnisse

Software-Unternehmen sind die Lieblinge der Bewertung. Warum? Sie skalieren ohne Grenzen, haben wiederkehrende Umsätze und hohe Margen.

SaaS-Unternehmen werden oft nach ARR (Annual Recurring Revenue) bewertet. Die Multiples liegen zwischen 5x und 15x ARR, je nach Wachstum und Churn-Rate.

Ein Beispiel: Eine SaaS-Plattform mit 500.000 Euro ARR, dreißig Prozent Wachstum und fünf Prozent Churn-Rate würde ich demnach mit 8-10x ARR bewerten – also 4-5 Millionen Euro.

Die wichtigsten KPIs: Monthly Recurring Revenue (MRR), Customer Acquisition Cost (CAC) vs. Customer Lifetime Value (CLV), Churn Rate und Net Revenue Retention.

E-Commerce: Volatil aber wertvoll

Online-Shops haben oft schwankende Cashflows und hohe Abhängigkeiten von Marketing-Kanälen. Organischer Traffic (SEO) ist viel wertvoller als bezahlte Werbung.

Für Skalierung brauchst du Bruttomargen über 50%. Eigenmarken sind wertvoller als der Wiederverkauf fremder Produkte. Mehrere Verkaufskanäle (eigener Shop + Amazon + stationär) erhöhen die Stabilität.

Produktion: Asset-schwer aber stabil

Produktionsunternehmen sind kapitalintensiv mit oft zyklischen Geschäften. Alter und Zustand der Anlagen, Technologiestandard und Kapazitätsauslastung bestimmen den Wert.

Bist du Spezialist oder Commodity-Anbieter? Verkaufst du an OEMs oder Endkunden? Wie weit reichen deine Aufträge? Das alles beeinflusst deine Bewertung massiv.

Die Psychologie hinter Bewertungen

Hier wird es interessant: Die meisten Bewertungsfehler entstehen nicht durch falsche Rechnung, sondern durch menschliche Psychologie.

Verkäufer überschätzen den Wert des eigenen Unternehmens um durchschnittlich 30-50%. Das “Lebenswerk” ist emotional mehr als nur ein Geschäft. Das ist normal, aber gefährlich für die Bewertung.

Als Käufer unterschätzt du oft aus Angst vor Fehlentscheidungen. Du suchst bevorzugt Informationen, die deine vorsichtige Einschätzung bestätigen.

Die Lösung: Mehrere Bewertungsmethoden parallel anwenden, externe Marktdaten zur Validierung nutzen und verschiedene Szenarien durchspielen.

Bewertungsfehler, die Millionen kosten

Ein Kunde wollte sein Beratungsunternehmen mit der DCF-Methode bewerten. Das Problem: Bei personalintensiven Dienstleistern sind langfristige Cashflow-Prognosen meist Kaffeesatzleserei. Die EBITDA-Multiple Methode hätte ein viel realistischeres Ergebnis geliefert.

Ein anderes Beispiel: Ein Maschinenbauer wies ein EBITDA von 800.000 Euro aus. Nach meiner Bereinigung blieben nur 520.000 Euro übrig. Das Inhabergehalt von 45.000 Euro war unrealistisch niedrig, private PKW-Leasingraten liefen über das Unternehmen, und einmalige Corona-Hilfen verfälschten das Bild.

Die Lehre: Wähle die Methode nach Branche, Unternehmensgröße und Bewertungszweck. EBITDA-Multiple für operative Geschäfte, DCF für planbare Wachstumsunternehmen, Substanzwert für asset-intensive Betriebe.

Wie du deinen Unternehmenswert steigerst

Eine gute Bewertung zeigt nicht nur den aktuellen Wert, sondern auch Potenziale zur Wertsteigerung.

Für Umsatzwachstum erschließt du neue Märkte, entwickelst Produktinnovationen mit höheren Margen, baust digitale Vertriebskanäle aus und optimierst Cross-Selling an Bestandskunden.

Die Profitabilität verbesserst du durch Automatisierung, Preisoptimierung und Lean Management. Outsource Nicht-Kernfunktionen und konzentriere dich auf das, was du am besten kannst.

Für eine stärkere Marktposition entwickelst du klare Alleinstellungsmerkmale, bindest Kunden durch Service-Excellence und baust Barrieren für Wettbewerber auf.

Risiken reduzierst du durch Kundendiversifikation (kein Kunde über 15% Umsatz), Lieferantendiversifikation und professionelle Compliance-Systeme.

💡 Das Millionen-Euro-Geheimnis: Digitalisierung und Prozessoptimierung können deinen Unternehmenswert oft um 20-50% steigern – und das innerhalb von 12-18 Monaten!

Was die Zukunft für Bewertungen bringt

Die Bewertungslandschaft ändert sich rasant. ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) beeinflussen zunehmend Unternehmenswerte. CO2-Fußabdruck, Mitarbeiterzufriedenheit und Transparenz werden zu bewertungsrelevanten Faktoren. Mehr zu ESG-Kriterien in der Bewertung erfährst du hier.

Neue Asset-Klassen entstehen: Kundendaten, Algorithmen und geistiges Eigentum werden zu bewertbaren Vermögenswerten. Der demografische Wandel schafft neue Herausforderungen bei der Nachfolgeplanung.

Dein nächster Schritt

Du hast jetzt das Handwerkszeug für eine professionelle Unternehmensbewertung. Die Kunst liegt darin, die richtigen Tools anzuwenden und emotionale Fallen zu vermeiden.

Als M&A-Berater mit über zehn Jahren Praxiserfahrung habe ich alle Höhen und Tiefen von Bewertungen miterlebt. Die Tools und Methoden in diesem Leitfaden basieren auf hunderten realen Bewertungen und echten Marktdaten – nicht auf Lehrbuch-Theorie.

Egal ob du kaufen, verkaufen oder einfach den aktuellen Wert wissen möchtest: Eine fundierte Bewertung ist die Basis für alle wichtigen Unternehmensentscheidungen.

Die entscheidende Frage ist nicht, ob dein Unternehmen wertvoll ist. Sondern: Wie viel ist es wirklich wert – und wie kannst du diesen Wert steigern?

Die Antwort hast du jetzt in der Hand.

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Du hast jetzt das Wissen – Zeit für die Umsetzung! Starte mit einer kostenlosen, professionellen Bewertung deines Unternehmens.

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Dieser Leitfaden ersetzt keine individuelle Beratung. Für komplexe Bewertungen konsultiere qualifizierte Experten oder buchen Sie einen Termin mit uns.

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FAQ

Wie erkenne ich, ob ein Unternehmen zu teuer bewertet ist?
Die schnelle Antwort: Wenn der Preis mehr als 20% über dem Branchendurchschnitt liegt und du keine klaren Werttreiber siehst, ist Vorsicht geboten. Hier sind die Warnsignale, die ich als Käuferberater täglich sehe: Rote Flaggen bei der Bewertung: Multiple über dem Branchendurchschnitt ohne erkennbare Gründe Verkäufer rechtfertigt hohen Preis nur mit “Potenzial” statt Fakten EBITDA wurde nicht oder schlecht bereinigt Vergleichsdaten sind veraltet oder aus anderen Märkten Verkäufer weigert sich, Details zur Bewertungsmethode zu zeigen So checkst du die Bewertung: Hole dir aktuelle Branchenmultiples von DUB, FINANCE oder anderen M&A-Datenbanken. Führe eine eigene EBITDA-Bereinigung durch. Prüfe, ob die Wachstumsannahmen realistisch sind – nicht was möglich wäre, sondern was wahrscheinlich ist. Ein Praxisbeispiel: Ein Käufer kam zu mir mit einem “Schnäppchen” für 6x EBITDA in einer Branche mit 4x Durchschnitt. Nach genauer Prüfung stellte sich heraus: Das EBITDA war um 40% zu hoch angesetzt wegen nicht bereinigter Sondereffekte. Real lag das Multiple bei 8,4x – deutlich zu teuer. Mein Rat: Sei skeptisch bei Bewertungen über dem Branchenschnitt. Lass dir jeden Aufschlag detailliert begründen und validiere die Werttreiber selbst.
Die unbequeme Wahrheit: Die meisten Käufer unterschätzen die Post-Closing Kosten um 15-30% des Kaufpreises.** Diese Hidden Costs sehe ich immer wieder: IT-Integration und Digitalisierung: Oft 50.000-200.000 Euro je nach Unternehmensgröße Alte Systeme sind meist nicht kompatibel mit deinen Cybersecurity-Updates oft überfällig Personal und Management: Key Personnel verlassen oft nach dem Verkauf (20-40% in den ersten 12 Monaten) Du brauchst eventuell externe Interim-Manager Gehaltsanpassungen an Marktlevel Rechtliche und Compliance-Themen: Umweltaltlasten (besonders bei Produktionsbetrieben) Arbeitsrechtliche Nachzahlungen Steuerliche Nachprüfungen aus der Vergangenheit Operative Verbesserungen: Maschinen und Anlagen oft wartungsbedürftig Qualitätssysteme müssen an deine Standards angepasst werden Marketing und Vertrieb brauchen oft komplette Überholung Working Capital Anpassungen: Forderungen sind oft schwerer einzutreiben als dargestellt Lagerbestände enthalten oft Ladenhüter Lieferantenbeziehungen müssen neu verhandelt werden Meine Empfehlung: Kalkuliere 20-30% des Kaufpreises für Post-Closing Integrationskosten ein. Mache eine gründliche Due Diligence mit Fokus auf versteckte Verbindlichkeiten.
Die smarte Antwort: Gestufte Due Diligence – start lean, dann deep dive.** Phase 1: Management Due Diligence (selbst machen, 5-10 Tage) Analysiere alle verfügbaren Dokumente selbst. Jahresabschlüsse, BWAs, Kundenverträge, Mitarbeiterlisten. Erstelle eine erste Risikoliste und Fragenkatalog. Phase 2: Selektive Professional Due Diligence (10.000-25.000 Euro) Beauftrage Experten nur für kritische Bereiche: Financial DD: Wenn komplexe Finanzstrukturen vorliegen Legal DD: Bei vielen Verträgen oder rechtlichen Risiken Technical DD: Bei Produktionsunternehmen oder IT-lastigen Geschäften Tax DD: Bei internationalen Strukturen oder hohen Steuerrisiken Phase 3: Full Due Diligence (50.000-200.000+ Euro) Nur bei großen Deals oder wenn Phase 2 kritische Issues aufdeckt. Kostenspar-Tipps aus der Praxis: Nutze spezialisierte M&A-Boutiquen statt Big4 für kleinere Deals Fokussiere DD auf die größten Risiken aus deiner initialen Analyse Verhandle, dass Verkäufer bestimmte DD-Kosten übernimmt Nutze standardisierte DD-Checklisten statt custom approaches Ein Beispiel: Statt 80.000 Euro für Full Due Diligence gab ein Käufer 15.000 Euro für Financial und Legal DD aus, machte den Rest selbst. Ergebnis: Alle kritischen Risiken identifiziert, 65.000 Euro gespart. Die goldene Regel: Die Due Diligence sollte nie mehr als 2-3% des Kaufpreises kosten, außer bei sehr komplexen Deals.
Die strategische Antwort: Jetzt ist oft besser als der “perfekte” Zeitpunkt – aber es kommt auf den Markt an. Marktzyklen verstehen: Wir sind 2025 in einem Käufermarkt. Viele Babyboomer wollen verkaufen, aber es gibt weniger Nachfolger. Das bedeutet: Mehr Auswahl, bessere Preise für Käufer. Die besten Kaufzeitpunkte: Q4/Q1: Verkäufer haben oft steuerliche Motivation Nach Krisen: Wenn gute Unternehmen temporär schwächeln Bei Inhaberkrankheit/Scheidung: Oft Zeitdruck beim Verkäufer Nachfolgeprobleme: Wenn die nächste Generation nicht will Branchenspezifisches Timing: Tech/Software: Nach Hype-Zyklen, wenn Bewertungen normalisiert sind Traditionelle Industrie: Bei Konjunkturabschwüngen Handel: Nach schwächeren Quartalen B2B-Services: Relativ konjunkturunabhängig Persönliches Timing checken: Hast du genug Eigenkapital für 20-30% Anzahlung? Ist dein aktuelles Business stabil genug für die Doppelbelastung? Passt der Kauf in deine 5-Jahres-Strategie? Zinsentwicklung beachten: Bei steigenden Zinsen werden Multiples niedriger, aber Finanzierung teurer. Bei fallenden Zinsen umgekehrt. Aktuell (2025) stabilisieren sich die Zinsen – ein guter Zeitpunkt für langfristige Deals. Mein Rat: Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt. Wenn du ein gutes Unternehmen zu einem fairen Preis findest und die Finanzierung steht, dann kauf. Timing the market ist schwieriger als finding value.
Die praktische Antwort: Die beste Finanzierung ist die, die dir genug Flexibilität für Integration und Wachstum lässt.** Die Standard-Finanzierungsstruktur: 20-30% Eigenkapital (oder Sicherheiten) 50-60% Bankkredit (meist 5-7 Jahre Laufzeit) 10-20% Verkäuferdarlehen (earn-out oder aufgeschoben) Bankfinanzierung optimieren: Banken schauen auf deine Branchenerfahrung, Track Record und die Qualität des Zielunternehmens. Ein solider Businessplan mit realistischen Annahmen ist Gold wert. Alternative Finanzierungsquellen: Mezzanine-Kapital: Für größere Deals (>5 Mio. Euro) Private Equity als Partner: Bei Wachstumsunternehmen Förderprogramme: KfW, Landesförderbanken für Nachfolgen Asset-based Lending: Wenn viele verwertbare Assets vorhanden Verkäuferdarlehen geschickt nutzen: Das ist oft der günstigste “Kredit” und zeigt, dass der Verkäufer an den Erfolg glaubt. Typisch sind 3-5 Jahre Laufzeit mit niedrigeren Zinsen als Bankkredite. Earn-out Strukturen: Gut für dich als Käufer, weil du nur zahlst, wenn das Unternehmen die versprochene Performance bringt. Aber Vorsicht: Definiere die KPIs sehr genau. Steueroptimierung nicht vergessen: Asset Deal vs. Share Deal hat massive steuerliche Auswirkungen Verlustvorträge können wertvoll sein Timing des Closings kann steuerlich relevant sein Ein Praxisbeispiel: Ein Käufer strukturierte einen 2 Mio. Euro Deal so: 400k Eigenkapital, 1,2 Mio. Bankkredit, 400k Verkäufferdarlehen mit earn-out-Komponente. Effektive Kapitalkosten: 4,8% statt 6,5% bei reiner Bankfinanzierung.
Die ehrliche Antwort: Die größten Risiken sind oft nicht in den Zahlen, sondern in den Menschen und Prozessen versteckt.** Top-Risiken die ich täglich sehe: Kundenkonzentrationsrisiko (Risk #1): Wenn ein Kunde >30% des Umsatzes ausmacht, bist du extrem verwundbar. Ich habe erlebt, wie ein Hauptkunde nach dem Verkauf abgesprungen ist – Umsatz minus 40% über Nacht. Key Person Risk: Der Verkäufer IST oft das Unternehmen. Kundenbeziehungen, Know-how, Lieferantenkontakte – alles hängt an einer Person. Nach dem Verkauf wird das zum Problem. Hidden Debts und Verpflichtungen: Pensionsverpflichtungen (oft nicht bilanziert) Umweltaltlasten bei Produktionsbetrieben Mietgarantien und Bürgschaften Arbeitsrechtliche Risiken IT und Cybersecurity: Veraltete IT-Systeme sind ein Goldgrube für Hacker. Eine Cyberattacke kann ein Unternehmen binnen Stunden lahmlegen. Prüfe: Backup-Strategien, Update-Status, Mitarbeiterschulungen. Markt- und Wettbewerbsrisiken: Branche im Niedergang (Printmedien, traditioneller Einzelhandel) Neue Technologien disruptieren das Geschäftsmodell Regulatorische Änderungen (DSGVO, ESG-Anforderungen) Operationale Risiken: Veraltete Maschinen mit hohem Wartungsbedarf Qualitätsprobleme mit Reklamationsrisiken Lieferantenabhängigkeiten So erkennst du Risiken frühzeitig: Führe ausführliche Gespräche mit Mitarbeitern (nicht nur Management). Sprich mit Kunden und Lieferanten. Analysiere Online-Bewertungen und Presseberichte. Schaue dir die Konkurrenz genau an. Meine Risiko-Checkliste: Umsatzverteilung nach Kunden (Top 10) Mitarbeiterstruktur und -zufriedenheit IT-Landschaft und Cyber-Security Rechtliche und regulatorische Compliance Marktposition und Wettbewerbsdynamik Der wichtigste Tipp: Wenn du ein ungutes Gefühl hast, hör darauf. Bauchgefühl ist oft der beste Risikodetektor.
Die strategische Antwort: Denke vom Exit her – das bestimmt, wie viel du zahlen kannst und welche Verbesserungen sich lohnen.** Die häufigsten Exit-Szenarien: Strategic Exit (Verkauf an Wettbewerber/Konzern): Meist höchste Multiples durch Synergien Zeitrahmen: 5-10 Jahre für optimale Wertsteigerung Kaufpreis-Regel: Maximal 6-8x des aktuellen EBITDA Financial Exit (Verkauf an Finanzinvestor): Moderate Multiples, aber planbar Zeitrahmen: 3-7 Jahre Kaufpreis-Regel: Maximal 5-7x des aktuellen EBITDA Management Buyout: Niedrigere Multiples, aber oft steueroptimal Zeitrahmen: 5-15 Jahre Kaufpreis-Regel: Maximal 4-6x des aktuellen EBITDA IPO (bei größeren Targets): Höchste Multiples möglich, aber aufwendig Zeitrahmen: 7-12 Jahre Vorbereitung Mindestgröße: >50 Mio. Euro Unternehmenswert Behalten als Cash Cow: Fokus auf Dividendenausschüttung Zeitrahmen: Unbegrenzt Kaufpreis-Regel: Maximal 8-12x des nachhaltigen Cashflows Exit-Multiple Planung: Wenn du heute 5x EBITDA zahlst und in 7 Jahren zu 6x EBITDA verkaufst, brauchst du etwa 3% EBITDA-Wachstum p.a. für 10% IRR. Klingt machbar? Dann passt der Kaufpreis. Wertsteigerungs-Roadmap für den Exit: Jahre 1-2: Integration und Stabilisierung Jahre 3-5: Wachstum und Optimierung Jahre 6-7: Exit-Vorbereitung und Verkauf Faktoren die Exit-Multiple steigern: Reduzierte Inhaberabhängigkeit Diversifizierte Kundenbasis Wiederkehrende Umsätze Starke Marktposition Moderne IT und Prozesse ESG-Compliance Ein Beispiel: Ein Käufer kaufte eine Beratung für 4x EBITDA, reduzierte Kundenkonzentration von 40% auf 15%, digitalisierte die Prozesse und verkaufte nach 6 Jahren für 6,5x EBITDA. Bei 50% EBITDA-Wachstum ergab das 18% IRR. Mein Rat: Definiere deine Exit-Strategie vor dem Kauf. Das hilft dir, den maximalen Kaufpreis zu bestimmen und die richtigen Wertsteigerungsmaßnahmen zu planen.

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